Institut Kunst

Bachelor

 

Caroline Keller

«Karbon #01», «Karbon #03»
 

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Mein Medium ist die Malerei. Zum Malen brauche ich eine ruhige und konzentrierte Atmosphäre damit ich mich voll und ganz auf die Entstehung des Bildes einlassen kann. Ich glaube, die innere Ruhe welche ich beim Malen habe, korrespondiert mit meinen Arbeiten und überträgt sich in diese. Im Vorfeld mache ich Tests. Ich trage die Farbe unterschiedlich auf Papier oder Leinwand auf. Mal deckend, mal lasierend damit ich sehe wie sich die Farbe verhält. Der Aufbau des Bildes entsteht jedoch während des Malens. Mich interessiert aber auch die Oberfläche, das Visuelle – ich mag stille und laute Effekte.

Im Moment interessiert mich die Farbe Schwarz. Ich arbeite mit der Wirkung verschiedener Pigmente und kombiniere sie mit unterschiedlichen Bindern: Holzkohle-, Eisen- und Graphitpulver sowie Flammruss-, Beinschwarz- und Eisenoxidpigmenten. Die Farbe Schwarz auf verschiedenste Weise zu kombinieren um eine neue und spannende, für mich optimale Farbwirkung zu erzielen, stellt mir bei jeder Leinwand und jedem Papier eine neue Herausforderung. Die Farbwirkung ist auch stark von der Struktur der Pigmente abhängig, gerade Aluminiumpulver, welches ich bei einer früheren Arbeit verwendet habe, ist extrem porös und matt.

Ich spiele mit den gegebenen Eigenschaften der Pigmente und kombiniere sie mit Bindern die auch wieder unterschiedliche Qualitäten haben: teils matt, teils speckig und glänzend. Mein Favorit unter den Bindern ist hochkonzentriertes Gummi Arabicum, welches ich teilweise mit Acrylbinder (obwohl sie sich gegenseitig abstossen) und Honig ergänze. Meine Bilder sind flächig gemalte Grossformate. Die unterschiedlichen Eigenschaften der Pigmente und Binder erlauben jedoch viele Möglichkeiten und mir steht es frei, Akzente und kleine Abstufungen zu setzen. Ich habe die Möglichkeit, die Pigmente im Voraus zu mischen oder sie auf der Leinwand zu schichten. Ich kann die einzelnen Schichten auch wieder vermalen, abschleifen, übermalen, spachteln, abkratzen oder mit den Händen verreiben.

Bei meiner hier gezeigten Arbeit, welche aus den drei Teilen „fluketim“, „vehwmab“ und „strugam“ besteht, male ich mit Holzkohlepulver, welches eine extrem raue Oberfläche hat. Unterschiedliche Konturen entstehen sogar bei gleichmässigem Farbauftrag. Ich versuche nicht, mit einen Pigment ein monochromes Bild zu schaffen, sondern eben gerade Nuancen herauszuarbeiten, harte Brüche zu setzen und so die Vielfalt des Materials aufzuzeigen. Die scheinbare Monotonie eines Materials wird in dieser Serie ausgelotet und aufgebrochen.

Caroline Keller
caroline.keller@pmstg.ch

 

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