In unserer subjektiven Wahrnehmung werden Erinnerungen, je weiter zurück wir versuchen, uns zu erinnern, unscharf und ver-schwommen. Stimmen, Gesichter, Situationen, Momente und Gefühle. Alles verschmilzt miteinander, deformiert sich und setzt sich neu zusammen. Farben sind undeutlich, selten satt, vielleicht eher grell und überstrahlt. Formen und Materialien lösen sich auf, Menschen verschmelzen mit Stühlen, Tischen und sonstigen Utensilien. War die Urgrossmutter ein Tisch? Man könnte vielleicht sagen, dass die konkreten Momente springen und flackern und sich nur sehr schwer erfassen lassen.

Unsere Entwurfsmethodik soll eine Selbstverständlichkeit erreichen, die nicht vom Zitieren des Vergangenen lebt, sondern durch den Prozess des sich Erinnerns, aber auch durch den kritischen Umgang mit Erinnertem, eine neue Ordnung zu schaffen. Es ist für uns zentral, gängige Muster und Grenzen in Frage zu stellen, wie auch das Einnehmen einer Gegenposition in einer Disziplin, die primär vom idenditären Zitieren ihrer eigenen Geschichte lebt. Wir wollen eine Andersartigkeit in der Ordnung der Dinge herstellen. In diesem Kontext steht unsere Position für Critical Design.

Matthias Fürst, Karin Wüthrich
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