Wo uns im Alltag auch immer Monumente begegnen, so erreichen sie uns stets als stille Boten der Vergangenheit. Mit Stein und Bronze erzählen sie uns nicht bloss eine Geschichte, sondern berichten gleichzeitig über die Werte und Ideale ihrer ehemaligen Schöpfer. Jede Zeit hinterliess beim Vorbeistreichen ihre Spuren auf ihnen – manchmal schmeichelhafte und manchmal zerstörerische – und dabei ist es vermutlich eben diese Vielschichtigkeit, welche diese Zeugen so interessant macht. Da sich eine Gesellschaft fortwährend verändert, passiert es oft, dass man mit den alten Symbolen nicht mehr einverstanden ist und sich mit der Frage konfrontiert sieht, ob man diese Botschaften weiterhin in die Zukunft reichen möchte oder aber durch die eigenen ersetzt.

Die hier vorgeschlagene Intervention soll deshalb nicht nur die Schichten aufzeigen, welche das Monument in Sofia innerhalb der letzten 34 Jahren angesammelt hat, sondern auch weitere hinzufügen. Das Nationaldenkmal soll wieder zu einem Teil der Gesellschaft werden, indem die Bevölkerung selbst es mit ihren persönlichen Werten und Idealen auflädt. Jeder Parkbesucher erhält die Möglichkeit, in der angrenzenden Bauhütte eine eigene Fassaden-Platte zu gravieren, um diese dann anschliessend am Monument zu befestigen. Die Vielzahl dieser individuellen Denkmäler ersetzt Stück für Stück die einst zerstörte Fassade, lässt aber durch ihre Transparenz den Blick auf das Darunterliegende zu. Schaute man einst vom Platz aus ehrfürchtig zum Monument hoch, kann man es nun über Stege und Treppen erklimmen, um die einzigartige Architektur zu erfahren, seine eigenen Platte anzubringen oder anbringen zu lassen und die anderen Botschaften zu lesen. Die neue Oberfläche der Türme versteht sich dabei aber bloss als ein erster Schritt. Sowohl der Pfad als auch die Bauhütte sollen animieren, dem Denkmal in Zukunft weitere Schichten zu verleihen, damit auch die Sofioterinnen und Sofioter von morgen ihre Geschichte weitergeben können.

Strässle Samuel

 

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Diplompartner

Theorie:
Prof. Dr. phil. Claude Enderle

Projekt:
Diplomverantwortlicher: Prof. Uwe R. Brückner
Mentor: Dirk Schuber, atelier schubert
Assistent: Bernhard Schweizer

Jury:
Prof. Jan Dominik Geipel, Haute École d‘art et de design Genève Filière Architecture d‘intérieur
Design d‘espaces
Prof. Ursula Gillmann, Fachbereich Gestaltung Hochschule Darmstadt & atelier gillmann + co gmbh Basel

Abschluss: Bachelor of Arts FHNW Innenarchitektur mit Vertiefung in Szenografie

 

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Institut Innenarchitektur und Szenografie, HGK FHNW, Freilager-Platz 1, Postfach, CH – 4023 Basel
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