Lazar Jeremic
Visuelle Kommunikation
Mein liebster Ort in Basel:
Ich halte mich am liebsten fast überall entlang des Rheinufers auf, insbesondere aber in Kleinhüningen am Hafen.
Darum Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW:
Der Standort Basel bietet an sich bereits eine aussergewöhnlich hohe Dichte an Kultur und bei näherer Betrachtung zudem spannende Plattformen für alternativ, liberal oder progressiv ausgelegte Subkulturen. Diese Mischung aus Koexistenz und Reibungsflächen sorgt für einen angenehmen Grad an Abwechslung und fördert sowohl den Tatendrang als auch die Entdeckungslust.
Das zeichnet meine Generation aus:
Meine Generation hat einen ausgeprägten Drang nach (Selbst-)Verwirklichung ohne unbedingt zu wissen, wie dieser vor lauter Optionen nachhaltig befriedigt werden kann. Bei manchen führt das leider zu Lethargie, bei anderen jedoch zu einer entspannten «Lebe-den-Moment-Philosophie».
Das zeichnet mich aus:
Ich besitze die Fähigkeit, Inspiration aus vielen verschiedenen Bereichen zu beziehen, unerwartete Zusammenhänge zu erkennen und diese beliebig neu zu kombinieren.
Das wünsche ich mir für die Zukunft dieser Gesellschaft?
Meine größten Wünsche wären einerseits die Bewältigung der Klimaproblematik sowie andererseits die Dezentralisierung industrieller Abhängigkeiten wie Energiegewinnung, Nahrungsmittelproduktion, Finanzdienstleistungen und Kommunikationsinfrastruktur.
So kann ich als Designer dazu beitragen:
Indem ich mir kritisch eine Meinung bilde und sie bei Bedarf auch vertrete – sei es bei der Kundenwahl oder der künstlerischen Interpretation einer Thematik. Gleichzeitig muss die Offenheit bestehen, eigene Positionen zu revidieren – auch wenn es manchmal unangenehm ist. Unsere kreativen Berufe sind mächtiger als man vermutet – dieser Verantwortung sollte man sich immer bewusst sein. Auch was den Zeitfaktor betrifft: Langfristiges Denken ist eher gefragt als kurzfristige Problemlösungen.
Diese Person inspiriert mich:
Der Kult um einzelne Personen oder Institutionen erscheint mir in der Kreativbranche besonders ausgeprägt, diese Haltung entspricht mir jedoch nicht wirklich. Inspiration ist meiner Meinung nach fast überall möglich und manchmal kommt diese natürlich auch von befreundeten Kreativen oder Büros – aber anstatt Entwicklungen aktiv zu verfolgen, erfüllt es mich mehr, auch Unerwartetes zuzulassen.
My work! Meine Arbeitsweise in einem Satz:
Die Tage vor dem Abgabetermin sind meist die produktivsten.
Der Titel meiner Abschlussarbeit:
«My Data – Your Data»
Darum geht es:
Meine Abschlussarbeit beschäftigt sich mit der Überwachung mobiler Geräte in Form einer interaktiven Installation.
Weshalb dieses Thema bzw. diese Arbeit?
Die Surveillance-Problematik interessiert mich schon seit längerem und ich beobachte aus persönlichem Interesse gespannt die Entwicklung rund um Technik, Sicherheit, Ethik und Gesetzgebung. In diesem Bereich ist vieles noch in der Entwicklung und die Thematik darum ausserordentlich aktuell.
Was erhoffe ich mir durch meine Arbeit:
Meine Installation zeigt auf, was im Bereich der Überwachung bereits möglich ist und regt so weiterführende Diskussionen an. Der Betrachter soll sich seiner Beziehung mit Mobilgeräten bewusster werden und klar erkennen, wie diese von Dritten zur Überwachung missbraucht werden können.
Mit oder für diese Institution möchte ich gerne ein Projekt realisieren:
Grundsätzlich mit jeder interessierten, offenen, sympathischen und kompetenten Partei. Im Idealfall können wir voneinander lernen und uns ergänzen.
Diesen Mentor oder diese Mentorin wünsche ich mir für mein weiteres Schaffen und Vorankommen:
Potenzielle Mentoren werde ich wie bisher direkt um Rat fragen – wenn sie gewillt sind, mich zu unterstützen, nehme ich dankend an. Ich hoffe das funktioniert auch weiterhin.
Das werde ich nach erfolgreichem Abschluss des Studiums (beruflich) unternehmen:
Meine Pläne sind wohl das Übliche: Reisen, Entspannen, Umziehen, den Arbeitsmarkt erforschen und versuchen, den beruflichen Einstieg zu finden. Langfristig möchte ich mich weiterhin zwischen den Disziplinen bewegen, meine Neugier stillen und idealerweise mit einer Mischung aus Design und Kunst meinen Lebensunterhalt verdienen.
Was würdest du angehenden Studierenden mit auf den Weg geben?
Ich kann ihnen nur raten, mitgebrachte Vorurteile oder allzu starke Positionen bei Studienbeginn abzulegen und immer wieder aufs Neue die eigene Komfortzone zu verlassen.