Innenarchitektur und Szenografie

Danaë Neuhaus

GODVILLE
und was glaubst du?

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GLAUBEN. In Lars von Triers Film Dogville ist das Thema des Glaubens ein zentrales. Seine Inszenierung kann als Abrechnung mit dem Christentum interpretiert werden und stellt so gesehen das Scheitern des christlichen Gottes dar. Damit appelliert Dogville an eine mündige, sich selbst gegenüber verantwortliche, Gesellschaft.

 

WAHRHEIT. Ein weiterer Kernaspekt von Dogville sind individuelle Interpretationen der Wirklichkeit. In unserer Zeit verbreiten sich Informationen völlig unkontrolliert und in Rekordgeschwindigkeit wobei sich Wahrheiten mit Behauptungen und Lügen durchmischen.

 

RICHTEN. Sowohl die Bewohner von Dogville, wie auch die Mitglieder unserer heutigen Gesellschaft müssen aus den erhaltenen Informationen ihre persönliche Wahrheit bilden.

 

Für die Inszenierung von „Godville“ werden die Handlungsstrukturen von Dogville in einen Kirchenraum versetzt. Dieser steht symbolisch für das Haus des Glaubens und für einen Zufluchtsort für Menschen in Not. Des Weiteren diente die Kirche lange als Ort der Rechtsprechung. Die Besucher erleben die Geschichte von Dogville aus den unterschiedlichen Sichtweisen der Dorfbewohner. Sie begehen als Gemeinschaft einen theatralen Raum – Parcours, dessen Struktur von der Form des Spiels Himmel und Hölle abgeleitet ist. Dieses steht symbolisch für die Suche nach dem rechten Weg. Zudem ermöglicht die Form in der räumlichen Übersetzung zwei parallele Handlungsstränge. Die Besucher bestimmen im Kollektiv den Verlauf der Geschichte und werden dabei von mehrdeutigen Szenarien irregeführt. Analog zu Dogville lässt die Inszenierung viel Raum für Interpretationen, wobei jede Handlung ihre Konsequenz mit sich trägt.