INNENARCHITEKTUR UND SZENOGRAFIE / Bachelor
Corinne Morf
Fliessendes Gold
Das virtuelle Wasser der Schweiz
Der Wasserverbrauch ist in der Schweiz enorm hoch und der Umgang mit diesem wertvollen Element alles andere als nachhaltig. Die Kennzahl des Wasserfussabdruckes zeigt wie viel Wasser die Schweiz benötigt; im Alltag wie auch für die Herstellung von Gütern, Nahrungsmitteln und Importprodukten. Dieses ‚versteckte Wasser’ wird als virtuelles Wasser bezeichnet, weil es nicht in Form von Wasser konsumiert wird, sondern für die Herstellung eines Produktes notwendig ist. Aus der Statistik des Wasserfussabdruckes geht hervor, dass mehr als 80% unseres verwendeten Wassers aus dem Ausland stammt. Diese Tatsache alleine ist noch nicht Besorgnis erregend, sondern es ist die Tatsache, dass die Schweiz Wasser in Ländern verbraucht, welche selber ein akutes Wasserproblem haben.
Die Schweiz ist abhängig von Exportländern, da die Landflächen zu klein sind, um alle benötigten Konsumgüter und Nahrungsmittel im Inland herstellen zu können. Die Schweiz steht daher als Importland in der Pflicht, mit ihrem grossen Wissen über die Wasseraufbereitung, die Wasserklärung und allgemein dem Umgang mit dem Rohstoff Wasser den Exportländern zu helfen. Damit wird den Produktionsländern und deren Bevölkerung geholfen, selber genügend sauberes Trinkwasser zu haben und die Schweiz kann weiterhin Produkte aus diesen Ländern beziehen. Es findet ein Austausch von Wissen und Wasser statt.
Inszenierung
Das Thema des Schweizer Pavillons «virtuelles Wassers» ist für den Besucher bereits auf dem Giardini-Gelände der Biennale sichtbar. Von mehreren Pavillons führen Wasserleitungen in den Schweizer Pavillon. Der Eingang des Gebäudes ist scheinbar gefüllt mit Wasser. Er stellt das Wasserschloss Schweiz dar, in welches der Besucher beim Eintritt eintaucht.
Der Rundgang durch den Pavillon zeigt dem Besucher wie viel virtuelles Wasser er tatsächlich verbraucht und wie viel Wasser in Alltagsgegenständen und Nahrungsmitteln steckt.
Obwohl Wasser für viele Menschen ein kostengünstiges Verbrauchselement ist, sollte die Quantität, Qualität und all die Prozesse, die notwendig sind, um sauberes Trinkwasser zu erhalten, nicht als gegeben angesehen werden.
In Venedig, wo man überall mit dem Element Wasser in Verbindung kommt, könnte auch das Bewusstsein für diesen kostbaren Rohstoff geschärft werden.
Diplompartner
Theorie:
Prof. Dr. phil. Claude Enderle
Projekt:
Diplomverantwortlicher: Prof. Andreas Wenger
Mentor: Andreas Ruby, Director S AM Schweizerisches Architekturmuseum
Assistent: Julia Büchel
Jury:
Stefan Jauslin | Vehovar & Jauslin, Zürich
Matthias Schnegg | Grönland Basel
Abschluss: Bachelor of Arts FHNW Innenarchitektur mit Vertiefung in Szenografie