Hyperwerk / Bachelor
Isabelle Baumgartner
Rés – Alltag und Objekt
Wir leben in einer materiell überhäuften Welt. Noch nie waren wir so reich an Gütern wie heute. Dadurch wird vieles zur Wegwerfware, zur blossen Ansammlung – und manchmal zum Trivialen. Haben wir heute den Bezug zu Objekten verloren? Im Projekt rés – Alltag und Objekt untersuchte ich diesen Bezug zwischen Mensch und Ding: Wie gehen wir mit der uns umgebenden materiellen Kultur um, und wie beeinflusst sie uns im Alltag? Da fast alle Objekte auf eine gewisse Art und Weise gestaltet wurden, haben Designer und Objekt eine klare Aufgabe: Sie vermitteln uns Werte, bieten uns Reflexion und stiften Identität. Die Tasse bot sich als subtiles und – überraschenderweise – emotional aufgeladenes Objekt an: ein perfektes Beispiel, um den persönlichen Bezug zum Alltagsobjekt zu zeigen. Mit dem Projektziel, ein Keramikprodukt zu gestalten, suchte ich nach einer erzählerischen Art und Weise, diese Beziehungen im Objekt spürbar zu machen. Somit entstand aus meiner Recherche eine Publikation von Tassengeschichten: Leute liehen mir ihre Tassen aus und erzählten mir, warum ihnen genau diese so wichtig ist. Die Sammlung wurde dann anhand von spezifischen Parametern – zum Beispiel der Form – vermessen, und auf Grundlage der entsprechenden Daten wurde eine neue Tasse gestaltet. Durch die Erzählung am Objekt soll meine Auseinandersetzung mit einem alltäglichen Gebrauchsgegenstand erfahrbar gemacht und im besten Fall ein Bezug geschaffen werden.